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WOLFF & MÜLLER baut Fuel-Switch-Anlage im Kraftwerk Altbach/Deizisau

Im Auftrag der EnBW übernimmt das Stuttgarter Bauunternehmen die Stahlbetonarbeiten für eine neue Anlage, die zuerst mit Gas und perspektivisch mit Wasserstoff betrieben werden soll.

März 2024 – Weg von fossilen Brennstoffen wie Kohle, hin zu klimafreundlicheren Optionen wie Erdgas und Wasserstoff: Der sogenannte Fuel Switch ist ein wichtiger Schritt für die Energiewende. Die EnBW ist Vorreiter und rüstet derzeit drei Kraftwerke technisch um – eines davon in Altbach/Deizisau. Dort entsteht zurzeit ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk. Mit den Rohbauarbeiten für die neue Anlage hat die EnBW das Stuttgarter Bauunternehmen WOLFF & MÜLLER beauftragt. „Entscheidend für die Direktvergabe waren unsere Kompetenz und Erfahrung im Ingenieurbau, die lokale Nähe und der Fokus auf Nachhaltigkeit“, erklärt Davy Dang, Projektleiter bei der WOLFF & MÜLLER Ingenieurbau GmbH. Wirtschaftliche Unternehmensführung und verantwortungsvolles Handeln gehören für das Bauunternehmen eng zusammen: Als Gottlob-Müller-Prinzip – benannt nach dem Firmengründer – ist diese Überzeugung fest im Unternehmen verankert. Zum Beispiel baut WOLFF & MÜLLER schon seit 2010 CO2-neutral (Scope 1 und 2).

Straffer Zeitplan
Die Arbeiten folgen einem straffen Zeitplan: Innerhalb eines halben Jahres, von Anfang März bis Ende August 2024, erbringt WOLFF & MÜLLER folgende Leistungen: Herstellung von ca. 20 Bodenplatten und Fundamenten für die verschiedenen Betriebsanlagen (u. a. Maschinenhaus, Kesselhäuser, Gebäude für Gaskompressoren, Pumpenhäuser, Schornsteine) sowie Aufbau von Schaltanlage- und Elektrogebäuden. Allein für die Bodenplatten werden 30.000 Kubikmeter Beton und ca. 6.000 Tonnen Betonstahl verarbeitet. 2025 folgt dann ein ca. 45 Meter hoher Treppenturm für das Kesselhaus. Er wird im Gleitschalverfahren errichtet. „Weil das Baufeld eng ist, erfordern die Rohbauarbeiten eine besonders gute Logistik, Koordination und Organisation“, erklärt der Projektleiter. Die Arbeiten werden intern mithilfe eines 3D-Modells und der digitalen Projektplattform Dalux umgesetzt. Um weder Ressourcen noch Zeit zu verschwenden, kommen Lean-Construction-Methoden zum Einsatz, insbesondere für die interne und externe Kommunikation und Abstimmung mit den Beton- und Betonstahllieferanten.

Moderne Technologien
Das Heizkraftwerk Altbach/Deizisau liegt bei Esslingen am Neckar auf den Gemarkungen der Gemeinden Altbach und Deizisau. Es leistet nicht nur einen großen Beitrag zur Stromversorgung, sondern sichert auch die Fernwärmeversorgung in der Region. Mit dem aktuellen Bauprojekt entsteht eine sogenannte Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD), welche die Prinzipien eines Gasturbinen- und eines Dampfkraftwerkes kombiniert. Dadurch wird die Energie, die bei der Verbrennung des Gases frei wird, doppelt genutzt. So erreicht die Anlage einen höheren Wirkungsgrad – mehr als 60 Prozent. Die GuD soll die beiden Steinkohleblöcke am Standort ersetzen. Der Fuel Switch auf Gas leistet ab 2026 nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaschutzziele. Er verbessert auch die Luftqualität im Umfeld des Standortes. Dank moderner Schallminderungstechnik ist die Anlage zudem deutlich leiser. Mit dem Kohlelager entfallen auch die entsprechenden Staub- und Lärmemissionen und der notwendige Lieferverkehr. Die Anlage kann nicht nur mit Erdgas, sondern auch mit “grünen Gasen” wie zum Beispiel aus erneuerbaren Energien produziertem Wasserstoff betrieben werden. Sobald dieser “grüne” Wasserstoff in ausreichendem Maße verfügbar ist, kann die EnBW das Kraftwerk darauf umstellen. So werden dann Strom und Fernwärme komplett klimaneutral produziert.

Mehr über den Fuel Switch der EnBW am Standort Altbach/Deizisau lesen Sie hier: www.enbw.com/altbach-deizisau.

Das neue EnBW-Gaskraftwerk in Altbach/Deizisau in einer Fotomontage (vorne links).

Quelle: EnBW-Fotomontage

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